Apache: Server-Konfiguration mittels .htaccess

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Einleitung

Der weitverbreitete Apache-Server hat viele Vorzüge: er ist quelloffen und kostenlos, kann problemlos auch auf dem heimischen PC zum Testen und Entwickeln installiert werden – und er läßt sich leicht konfigurieren.

Es gibt (zunächst einmal) zwei wichtige Konfigurationsdateien: httpd.conf und .htaccess.

Was ist die httpd.conf-Datei?

httpd.conf enthält die zentralen Einstellungen, die für den gesamten Webserver gelten. Bei den meisten Anbietern von Webspace teilen sich dutzende oder gar tausende Kunden einen einzigen Server. Auf die httpd.conf-Datei hat keiner der Kunden Zugriff.

Was ist die .htaccess-Datei?

.htaccess ist für dezentrale Konfiguration gedacht. Der Kunde kann in jeden beliebigen Ordner eine .htaccess-Datei mit verschiedensten Einstellungen legen. Diese Einstellungen gelten für den Ordner, in dem die .htaccess-Datei liegt, selbst und für alle Unterordner.

„.htaccess“ ist übrigens keine eigene Sprache, sondern lediglich der Standardname der dezentralen Konfigurationsdatei des Apache. Es ist also nicht ganz korrekt, von z. B. „Verzeichnisschutz per .htaccess“ zu sprechen; in der .htaccess-Datei stehen lediglich die Einstellungen, die für den Schutz notwendig sind. Auch läßt sich in der Serverkonfiguration ein anderer Dateiname einstellen.

Achtung! Der Punkt am Anfang gehört zwingend zum Namen der .htaccess-Datei. Auf Unix-artigen Betriebssystemen (auch Linux, das häufig als Betriebssystem für Server genutzt wird) kennzeichnet ein Punkt am Namensanfang Konfigurationsdateien und -ordner. Diese sind häufig „versteckt“, um sie vor unbeabsichtigtem Zugriff zu schützen; d.h. sie werden bei der Standardkonfiguration gar nicht angezeigt, obwohl sie existieren.

Vielleicht kennst Du das auch von Computern mit Windows als Betriebssystem; falls nicht, dann sicherlich, weil sie versteckt sind... „Versteckte“ Dateien werden häufig ein wenig blasser oder eben gar nicht angezeigt.

Je nach Windows-Version ist es leider auf Anhieb nicht ganz einfach, eine Datei zu erstellen, deren Name mit einem Punkt beginnt. Du kannst sie z. B. zunächst einfach als „htaccess“ abspeichern und danach umbenennen. Windows hat dann keine Probleme mehr mit solchen Dateien. Wenn alle Stricke reißen, kannst Du sie auch erst auf dem Server umbenennen – aber glaub’ mir, es klappt auch unter Windows...

Vergißt Du es, sie umzubenennen, bleibt die .htaccess-Datei wirkungslos. Diesen einfachen Fehler zu finden, kann Dich Tage kosten – also immer dran denken...

Bei vielen billigen Angeboten ist die Nutzung von .htaccess-Dateien durch den Kunden verboten. Dazu wird in der httpd.conf-Datei durch den Anbieter festgelegt, daß .htaccess-Dateien keine Gültigkeit haben – egal, was Du hineinschreibst, es wird einfach ignoriert.

Bei anderen Angeboten allerdings legt der Anbieter in der httpd.conf-Datei fest, daß bestimmte (mehr oder weniger viele) Standardeinstellungen per .htaccess vom Kunden überschrieben werden können. Dann kannst Du innerhalb Deines eigenen Web-Projektes viele verschiedene Einstellungen vornehmen.

Viel Spaß damit,
Jane

Angelegt: 2005/01/06
Letzte Bearbeitung: 2005/06/11 / 14:10:54